ATOMS – Adjustable Transobturator Male System

Hydraulisches Sphinkter-Ersatz-System für männliche Harninkontinenz

  • Langzeit-adjustierbares Implantat
  • Hydraulik-System ohne mechanische Komponenten
  • Innovative, anatomische 4-Punkt Systemverankerung

ATOMS ist geeignet für die Behandlung jedes Inkontinenzgrades,  insbesondere auch für schwere Harninkontinenz und Zustände nach Bestrahlung.

Das suburethrale Sphinkter-Ersatzkissen

  • befindet sich im Mittelteil eines Fixations-Netzes und wird während und nach der Operation über eine Port-Katheter-Verbindung gefüllt. Eine Justierung ist jederzeit durch den Port ohne chirurgisches Vorgehen möglich, um anhaltende Inkontinenz bzw. Obstruktion zu behandeln.
  • gewährleistet einen sanften Druck, der gleichmäßig über die gesamte Fläche des Kissens verteilt wird. Somit gibt es an keinem Punkt eine Maximumkompression.

4-Punkt-Fixation

  • Die integrierten Netzarme dienen zur Fixation des Implantats. Sie werden bis zur Mitte des Implantats zurückgeführt, um das System zu befestigen.

  • Somit werden keine zusätzlichen Verankerungen bzw. Schrauben benötigt und es ist eine anatomische, symmetrische 4-Punkt-Fixation gewährleistet.

Die Flexiblität

  • Wirksame Behandlung für leichte bis schwere Belastungsharninkontinenz1.

Die Patientenfreundlichkeit

  • Patienten können völlig frei urinieren – ohne die Betätigung einer mechanischen Einheit. Somit ist das ATOMS Sphinkter-Ersatz-System auch für die Patienten geeignet, die zum Zeitpunkt der Operation schon dement sind, oder bei denen eine abnehmende Kooperation zu erwarten ist. Auch Patienten mit Gelenk-Problemen (z.B. Gicht) profitieren von der Tatsache, dass das System nicht manuell bedient werden muss.

Tunneller von A.M.I.

ATOMS wird transobturatorisch implantiert und ist mit seinen Netzarmen an vier Punkten fixiert. Das Tunneln erfolgt mit hochqualitativen Mehrfach-Tunnellern, mit welchen die integrierten Netzarme jeweils subkutan durch das Obturator Foramen gezogen werden und mit den vorgelegten Fixations-Nähten lagestabil verknüpft werden.

 

Hydraulik-System

Das mehrteilige ATOMS Implantat zeichnet sich dadurch aus, dass alle Systemkomponenten komplett hydraulisch arbeiten. Dadurch werden Defekte mechanischer Komponenten im Langzeitverlauf vermieden.

Steigendes Volumen –
Individuell langzeit-adaptierbarer Druck auf die Urethra –

Besonderheiten von ATOMS

Warum ein Netz den unteren Schambeinast umschlingt?
Fester Halt und Infektionsprophylaxe.

Die geniale, patentierte Idee, die Umschlingung des Knochens als Haltestruktur zu verwenden, verdient besondere Erwähnung. Das in das Implantat integrierte Netz wird um den unteren Schambeinast gelegt. Das hat mehrere Vorteile: Das makroporöse Netz integriert sich gut in das Gewebe. Das Einwachsen führt zu einem zusätzlichen festen Halt, was für ein optimales OP-Ergebnis relevant ist. Neben dem guten Halt hat das makroporöse Netz auch den Vorteil, dass die Fremdkörperoberfläche reduziert ist. Das Einwachsen des Netzes mit einer Revaskularisierung des umgebenden Gewebes beugt somit auch dem Risiko der Ausbreitung einer möglichen operativen oder postoperativen Infektion in das Becken des Patienten vor.

 

Warum ein großes Kissen?
Atrophiereduktion und Erosionsprohpylaxe.

Die Wirkweise des Implantats ist einfach: Der behandelnde Urologe bestimmt das Füllvolumen des Kissens. Eine Kompression des M. Bulbospongiosus – und somit indirekt der Urethra – erhöht den Auslasswiderstand. Dem Patienten wird ein physiologisches Urinieren durch Kontraktion der Blase ermöglicht. Der ungewollte Harnabgang wird jedoch reduziert bzw. im Idealfall vermieden. Die Größe des Kissens bestimmt somit den Druck auf den M. Bulbospongiosus. Je kleiner das Kissen, desto punktförmiger der Druck. Die Kompression über ein großes Kissen ermöglicht einen geringen Druck. Ein geringer Gewebedruck führt zu geringer Atrophie. Wenig Gewebeathrophie bedeutet eine Reduktion des Erosionsrisikos. Das war vor über 8 Jahren die Theorie bei der Entwicklung. Tatsächlich sind A.M.I. in den letzten 8 Jahren nur sehr wenige Fälle einer Harnröhrenerosion bekannt geworden – und wenn, dann i.d.R. im Zusammenhang mit einer komplizierten Patientensituation (z.B. nach vorheriger Cuff-Erosion eines artifiziellen Sphinkters).

Warum der Katheter lateral abgeht und nach dorsal zeigt?
Der Anatomie entsprechend.

Der lateral am Kissen abgehende Katheter zeigt direkt Richtung Skrotum. Er verläuft ohne Knick. Er berührt keine anderen Stellen am Implantat. Er verläuft den kürzesten Weg in die linke Seite des Skrotums. Falls nötig, kann das Implantat postoperativ mittels einfacher perkutaner Punktion des Ports adjustiert werden – auch Jahre nach der Implantation.

ATOMS – Positionierung des Implantats

Die distale, suburethrale Positionierung des Implantats unterhalb des Musculus Bulbospongiosus erlaubt eine Verwendung auch für Zustände nach Bestrahlung.
Die symmetrische Lage unter der Urethra wird durch eine 4-Punkt-Fixation erreicht. Ein kleiner, durch das Skrotum leicht zu palpierender Port, ermöglicht dem behandelnden Arzt die intra- und post-operative Adjustierung.

1 Esquinas, C., & Angulo, J. C. (2019). Effectiveness of Adjustable Transobturator Male System (ATOMS) to Treat Male Stress Incontinence: A Systematic Review and Meta-Analysis. Advances in Therapy, 36(2), 426–441. https://doi.org/10.1007/s12325-018-0852-4