Uro Forum 5/2015
Diagnostik & Therapie
M. Hatzinger, D. Vöge, M. Sohn
Über die mittelfristigen Daten bei Gebrauch der adjustierbaren A.M.I. Schlinge existieren sechs klinische Studien mit insgesamt 392 Patienten. Hier wurde in 30 % der Fälle eine Nachjustierung notwendig, die Kontinenzrate lag bei 90,3 % bei einer Erosionsrate von 0,77 %. Ein Vergleich der retropubisch zu implantierenden TVA-Schlinge mit der transobturatorisch einzulegenden TVO-Schlinge zeigt keine signifikanten Unterschiede. Somit bleibt das jeweilige Vorgehen eine individuelle Entscheidung des Operateurs. Die Autoren empfehlen in komplexen Fällen und bei Patientinnen mit bereits im Vorfeld erfolgter Schlingeneinlage explizit die Anwendung der korrigierbaren Schlinge, um ein optimales Operationsergebnis zu erzielen.
Unsere Erfahrungen zeigen, dass die adjustierbare TVT-Schlinge ein ausgezeichnetes und sicheres Instrument zur Therapie der Belastungsinkontinenz darstellt. Ein postoperatives Nachjustieren ist bis zum fünften postoperativen Tag problemlos machbar und ermöglicht insbesondere bei komplexen Mischinkontinenzen eine optimale Feinjustierung der Schlinge.